„Das Bild des Mindener Weihnachtsmarktes verbreitet eine trügerische Scheinsicherheit und zeigt die Hilflosigkeit des Krisenmanagements der „Stadtverwaltungsspitze“,“ so die Meinung des Vorstandes der Wählergemeinschaft „Wir für Minden“.
Im letzten Jahr hatte die Wählergemeinschaft vorgeschlagen, den Weihnachtsmarkt alternativ auf „Kanzlers Weide“ oder dem „Simeonsplatz“ stattfinden zu lassen, um dann mit genügend Abstand und entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen den notwendigen Schutz der Schausteller und der Besucherinnen und Besucher herzustellen. Damals wurde der Weihnachtsmarkt bei viel niedrigeren Infektionszahlen abgesagt.
In diesem Jahr entschied der Bürgermeister in Verbindung mit der Stadtmarketing und den Schaustellern trotz der steigenden Zahlen seit Oktober, den Weihnachtsmarkt unter der 2G-Regel stattfinden zu lassen.
Ebenso fanden kürzlich „Karnevalsveranstaltungen“ im großen Rahmen statt, die als „Risikoveranstaltungen“ stattgefunden haben.
Aufgrund der jüngsten Erkenntnis, dass auch geimpfte Bürgerinnen und Bürger den Virus weitertragen können, helfe nach Meinung des Vorstandes nur eine Regelung, die durch ein „Testen für Alle“ den notwendigen Schutz und Sicherheit bietet.
Durch die 2G-Regel ergibt sich bei den Besucherinnen und Besuchern ein Empfinden, dass augenscheinlich zu risikobereiten Handeln führt.
Einfachste Verhaltensregeln, wie z.B. der Abstand werden teilweise nicht mehr eingehalten und den „Mund-Nasen-Schutz“ sieht man auch sehr selten an den Verkaufsständen auf dem Weihnachtsmarkt.
„Wir hätten es besser gefunden, wenn der Bürgermeister die Politik in Minden bei der Entscheidung über die Genehmigung des Weihnachtsmarktes befragt hätte,“ kommentierte Stadtverordneter Thorsten Vogt (Wir für Minden) die Entscheidung.
„Diese Möglichkeit hätte der Bürgermeister in der letzten Sitzung des Hauptausschusses gehabt und nicht genutzt.“
„Andere Städte und Gemeinden im Umfeld von Minden haben frühzeitig aus gutem Grund die Weihnachtsmärkte abgesagt, nachdem schon vor Wochen die Zahlen gestiegen sind. Dies hätte dann auch eine Planungssicherheit für die Schausteller bedeutet.
Wenn jetzt, auch aufgrund der aktuellen Entwicklung in den nächsten Tagen geschlossen werden muss, dann ist die Enttäuschung noch größer,“ stellten die Vorstandsmitglieder fest.
„Das Krisenmanagement der Stadt Minden ist augenscheinlich derzeit eine Katastrophe und der Informationsfluss aus dem Rathaus lässt extrem zu wünschen übrig,“ stellte Vorstandsmitglied Frank Tomaschewski fest.
„Man habe den Eindruck, als ob man in Minden aus den Erfahrungen der letzten anderthalb Jahre nichts gelernt habe.“
„Auch die Einladung des Bürgermeisters zu einem gemütlichen Beisammensein in Form eines „Interfraktionellen Abends“ kann man im besten Fall als „unsensibel“ bezeichnen.
„Mit Bändchen auf dem Weihnachtsmarkt bekämpft man keinen Virus, wenn gleichzeitig auf Abstand und Sicherheit durch den Maskenschutz verzichtet wird.
Da helfen auch keine punktuellen Stichproben bei den Kontrollen durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ordnungsamtes.“
Die Wählergemeinschaft hatte auch schon in anderen Punkten Kritik geübt. Mittlerweile allerdings entsteht der Eindruck, dass die Verwaltungsspitze und der Krisenstab konzeptlos agiert.
So hatte Ratsmitglied Thorsten Vogt den Bürgermeister auch an die Sinnhaftigkeit des „Mund-Nasen-Schutzes“ in den Ausschüssen erinnern müssen.
Die Wählergemeinschaft „Wir für Minden“ wird die weitere Entwicklung kritisch begleiten und fordert eine intensivere zeitnahe Beteiligung und Information durch den Krisenstab der Stadt Minden.
„Eine Email über den Presseverteiler und alle drei Monate ein Video des Bürgermeisters reichen bei weitem nicht aus, um die Bürgerinnen und Bürger und die Politik in dieser kritischen Lage zu informieren,“ kritisiert die Wählergemeinschaft die aktuelle Situation.
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