Wassermassen, die sich durch Straßen unkontrolliert ihren Weg bahnen, eingestürzte Häuser und viele Tote, unfassbare Bilder, die sich in der Eifel und in Teilen von NRW abspielten.
Vor dem Hintergrund der schrecklichen Ereignisse fragt sich die Wählergemeinschaft „Wir für Minden“, ob solche Szenarien auch in der Stadt Minden möglich wären. Glaubt man den aktuellen Berichten, so waren viele Orte, die es jetzt vom Extremwasser betroffen hat, in den Hochwassergefahrenkarten als gering gefährdet eingestuft. Dabei sind die Gefahren lange bekannt.
Klimaprojektionen lassen bereits seit Jahren erwarten, dass durch die globale Erwärmung solche Starkregenereignisse zunehmen. Die Folge, es können regelrechte Sturzfluten entstehen, gerade wenn das Wasser nicht schnell genug im Erdreich versickern oder durch überlastete Kanäle nicht abgeführt werden kann.
„Besonders gefährlich kann es auch in Minden an Hanglagen werden, unabhängig davon, ob Bäche oder andere fließende Gewässer in der Nähe sind. Hinzu kommt, dass extrem schnell ansteigende Hochwasserwellen zusätzlich hohe Schäden durch mitgerissenes Treibgut verursachen können“, stellt Ratsmitglied Thorsten Vogt (Wir für Minden) fest.
Auch wenn Starkregenereignisse ein extrem seltenes Ereignis sind, fragt sich jetzt die die Wählergemeinschaft „Wir für Minden“ vor dem Hintergrund der aktuellen Unwetterkatastrophe, inwieweit die Stadt Minden für solche Gefahrenlagen gerüstet ist.
Gerade für Ortsteile, die von extremen Hanglagen umgeben sind, wie z.B. an der Bergkante, könnten sich nach Ansicht der Wählergemeinschaft solche Gefahrenlagen ergeben.
Da Klimaforscher eine klare Zunahme von Starkregen-Ereignissen vorhersagen, sollte auch die Stadt Minden eine Hochwassergefahrenanalyse machen.
„Daher fordert die Wählergemeinschaft „Wir für Minden“ jetzt die Stadt Minden auf, für den akuten Ernstfall gerüstet zu sein. Es geht zunächst um eine Analyse der Risikogebiete aufgrund topographischer Lagen und der baulichen Gegebenheiten vor Ort sowie um Notfallpläne bzw. um das richtige Verhalten im Ereignisfall. Dazu gehört auch die Nachsorge bei Starkregen und Sturzfluten. Auch müssen die Bürgerinnen und Bürger für die Gefahren solcher Extremwetterereignisse sensibilisiert werden, da eine Sturzflut die Bevölkerung meist unvorbereitet trifft. Bestimmte Lagen sind möglicherweise stärker von einer Überschwemmung bedroht als andere“, ergänzt Vorstandsvorsitzender Fabian Rupek (Wir für Minden).
Frank Tomaschewski (stellv. Vereinsvorsitzender) hatte in diesem Zusammenhang schon im Rahmen des Bürgerdialogs konkrete Fragen an die Stadtverwaltung gestellt und angeregt, dass sich der Klimaausschuss nach der Sommerpause unverzüglich mit der Aufbereitung der aktuellen Situation beginnt.
Hierzu gehören auch verschiedene Projekte auf den Prüfstand, die schon beschlossen oder in der Planung sind.
Die Wählergemeinschaft „Wir für Minden“ will z.B. wissen, welche Auswirkungen z.B. die „Pegelschlange“ bei einer Flutkatastrophe auf den Schiffsverkehr und den Abfluss des Wassers hat.
Ebenso müsse geprüft werden, welches Umdenken muss im Falle einer Hochwasserkatastrophe bei den Planungen der „Weserpromenade“ erfolgen, auch im Hinblick auf die Ergebnisse des Wettbewerbs und den 1. Preis. Wurde z.B. hier im Wettbewerb das Hochwasser entsprechend berücksichtigt und sind die Planungen für den Umbau der Schlagde damit neu zu denken?
Tomaschewski weiter: „Wie wirkt sich mögliche Flutkatastrophen oder Starkregen auf die Planungen der Wohnbebauung am alten Weserhafen aus? Ist dieses Planvorhaben noch unter diesen Gesichtspunkten überhaupt realisierbar?
Wie ist derzeit im Rahmen des Katastrophenschutzes im Falle eines Hochwassers die Vorbeugung der Sicherheitslage für die Bürgerinnen und Bürger z.B. an den gefährdeten Bereichen in der Fischerstadt geregelt?
Welche zusätzlichen Massnahmen müssen ergriffen werden, um hier die Sicherheitslage zu verbessern.“
Auch die aktuelle Diskussion um den geplanten Fahrstuhl spielt im Rahmen der Gesamtbetrachtung eine Rolle.
„Ist der geplante Entwurf des Aufzuges an der „Martinitreppe“ neu zu überdenken?“
Vorsitzender Fabian Rupek stellt klar, dass die Wählergemeinschaft „Wir für Minden“ die Sommerpause nutzt, um mit Anliegern, Architekten und Bürgerinnen und Bürgern zu sprechen, um einen sachgerechten Vorschlag zu erarbeiten.
Ziel müsse insgesamt eine sachliche Klimapolitik in den zuständigen Gremien der Stadt Minden und in den Diskussionen mit der Stadtgesellschaft sein, die sich an den Klimazielen und Beschlüssen des Rates orientiert. Gegebenenfalls müssten dieses Beschlüsse auch den neuen Erkenntnissen angepasst werden.
Klar ist bereits heute, dass es durch den prognostizierten Klimawandel zu einer Zunahme extremer Regenereignisse kommen wird. Hier gilt es eine aktive Vorsorge zu treffen, z.B. durch ökologischen Hochwasserschutz und Flächenentsiegelung. Darüber hinaus müssen die Systeme der Stadtentwässerung überprüft und ggf. angepasst werden, so die Wählergemeinschaft „Wir für Minden“.
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