„Aktuell haben viele Bürgerinnen und Bürger den Eindruck, Minden sei eine einzige Dauerbaustelle – und ein Ende ist nicht in Sicht,“ kritisiert Frank Tomaschewski, Stadtverordneter und Vorsitzender der Wählervereinigung „Wir für Minden“, die gegenwärtige Lage in der Kreisstadt.
„Zahlreiche Baustellen in der Stadt stagnieren aus den unterschiedlichsten Gründen, was die Geduld der Anwohner und Verkehrsteilnehmer auf eine harte Probe stellt.“
Die Rückmeldungen aus Bürgersprechstunden und Hausbesuchen zeichnen ein ähnliches Bild: „Die Unzufriedenheit ist groß. Die Menschen fühlen sich von den Belastungen durch die Baustellen ebenso beeinträchtigt wie durch die mangelnde Information seitens der Stadtverwaltung,“ berichten die Vorstandsmitglieder der Wählervereinigung.
Auch die wirtschaftliche Lage gibt Anlass zur Sorge. „Die Schließung eines Drogeriemarktes in der Fußgängerzone sowie die zahlreichen Leerstände tragen weiter zur Tristesse in der Innenstadt bei und verschlechtern das Einkaufserlebnis,“ heißt es weiter.
Erschwerend kommt die kürzlich beschlossene drastische Erhöhung der Parkgebühren hinzu, die insbesondere in den Abendstunden, bei gleichbleibend schlechter ÖPNV-Anbindung, den Unmut verstärkt. „Die Bürger spüren die zusätzlichen Belastungen durch höhere Parkgebühren, ohne dass ihnen gleichzeitig Alternativen, wie etwa ein besserer öffentlicher Nahverkehr, angeboten werden.
“Die lokale Wirtschaft teilt diese Bedenken, wie eine aktuelle Befragung der Industrie- und Handelskammer (IHK) zeigt. „Wir fragen uns, ob die kürzlich beschlossenen Stadtstrategie-Ziele tatsächlich durchdacht sind, oder ob es nicht an konsequenter Umsetzung mangelt,“ so Tomaschewski.
Besonders kritisch sieht die Wählervereinigung den Beschluss, den Parkplatz an der Schlagde im nächsten Jahr endgültig zu schließen. „Das wird die Situation in der Fußgängerzone weiter verschärfen, während gleichzeitig hinter verschlossenen Türen über ein neues Parkhaus am Marienwall diskutiert wird – trotz leerer Kassen.“
„Von einer durchdachten Strategie kann hier keine Rede sein. Es erinnert eher an Flickschusterei,“ lautet das ernüchternde Fazit der Vorstandsmitglieder.
Die Wählervereinigung „Wir für Minden“ wird sich daher in den kommenden Wochen verstärkt mit der Wirtschaftsförderung und den städtischen Baustellen auseinandersetzen und den Dialog mit den Verantwortlichen suchen. „Wir wollen nicht nur Ziele auf dem Papier, sondern eine konkrete, abgestimmte und transparente Strategie, die alle Akteure einbindet und Missverständnisse vermeidet,“ so Tomaschewski abschließend.
:
0 Kommentare zu “Stadtstrategie muss neu gedacht werden”